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Wir suchen eine Bleibe

„Alquilar“ ist ein Wort, bei dem sich unsere Antennen ganz besonders regen. Meistens findet es sich in der Form: „Se alquila“ und bedeutet so was wie: „Zu vermieten“. Ja, wir suchen nach einer Bleibe! Nur noch wenige Wochen und wir müssen unser liebgewonnenes Zimmer bei Norma, einer Schwester aus Jamaika, die gerade in Japan ist (lange Geschichte) räumen.

 

Ich habe das System noch nicht ganz durchschaut, aber anscheinend gibt es viele Grund- und Hausbesitzer, die nicht in Sabana Larga leben und daher vermieten. Andere bauen ihre Häuser zweistöckig und vermieten ein Geschoss.

 

Steinhäuser werden in der Regel mit dem Potenzial der Erweiterung auf weitere Stockwerke gebaut: mit flachem Dach und bereits einer Treppe, die hochführt. Was auffällt, ist die Dichte: Ein Haus reiht sich direkt an das andere. Oft sieht man aus einem Fenster nur die Wand des Nebenhauses, und zwar direkt anliegend. Das führt dazu, dass die meisten Häuser sehr dunkel sind und schlechte Durchlüftung haben.

 

Außerdem gibt es Häuser aus Blech, aus Holz mit Blechdach, aus halb Holz halb Stein.

Ein Dach aus Blech kann kein "Tinaco" (Wassertank) tragen, also gibt es kein fließendes Wasser. Außerdem hat so ein Blechdach die Wirkung eines Tropenhauses. Häuser komplett aus Blech haben oft auch keinen Betonboden, sondern Erde. Diese Häuser werden jährlich bei starken Regenstürmen weggeschwemmt. Viele haben zudem ihre Küchen außerhalb des Hauses in kleinen Strohhütten.

 

Wer sich welche Art von Haus leisten kann, hängt oft davon ab, ob man Verwandte außerhalb des Landes hat. Ob jemand aus der Familie Karriere in einer Großstadt gemacht hat oder in der Regierung sitzt. Andere hatten einfach Glück und haben ein gutes Haus geerbt. Die anderen, die von Null anfangen und/oder in kleinen Dörfern leben, haben oft keine andere Wahl, als sich aus Holz oder Blech ein Zuhause zusammenzutackern. Mit der Zeit wird dann gespart und etwas Solides gebaut.

 

Wir wohnen aktuell in einem Haus, das weit und breit seines Gleichen sucht! Es ist groß und geräumig, hell und mit Dauerstrom wegen "Inversor". Norma war so lieb, uns aufzunehmen und uns ein Zimmer zur Verfügung zu stellen.

 

PS: Das ist übrigens unsere Adresse:

Bitte nicht wundern, es ist ein ganzer Roman ;).

 

Calle Duverge, detrás del Juzgado de paz, casa amarilla, al lado derecha, cerca del salón Jazzi

4772202 Sabana Larga Zona Urbana, San José de Ocoa

Republica Dominicana